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Beschluss gefasst: Hertener Stadtwerke bauen Batteriegroßspeicher auf Ewald
© Hertener Stadtwerke/Jan Ahlers

Beschluss gefasst: Hertener Stadtwerke bauen Batteriegroßspeicher auf Ewald

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: _Redaktion _RDN

Mit einem Großbatteriespeicher auf Ewald investieren die Hertener Stadtwerke in Netzstabilität und die Energiezukunft.

Der Anteil erneuerbarer Energien wächst in Deutschland stetig. Gleichzeitig führen die schwankende Einspeisung von Wind- und Solarstrom immer wieder zu Ungleichgewichten zwischen Erzeugung und Verbrauch, die das Stromnetz belasten.

Um diese Herausforderungen zu meistern, setzen die Hertener Stadtwerke ab 2027 erstmals auf einen Großbatteriespeicher, der auf Zeche Ewald errichtet wird. Damit soll nicht nur die öffentliche Stromversorgung in Herten aktiv stabilisiert, sondern zugleich ein zukunftsweisendes Geschäftsmodell im Bereich der Flexibilitätsvermarktung etabliert werden.

Kern des nun vom Aufsichtsrat der Stadtwerke und Rat der Stadt Herten beschlossenen Projekts ist ein Batteriespeichersystem an der Marie-Curie-Straße. Das aktuell ungenutzte städtische Grundstück liegt nordöstlich des Anwenderzentrums H2Herten in unmittelbarer Nähe zur A2. Ab Juni 2026 sollen die Bauarbeiten für die Anlage beginnen, die mehr als 20 Megawattstunden (MWh) elektrische Energie aufnehmen und in verbrauchsstarken Zeiten wieder in das Netz einspeisen kann. Die Inbetriebnahme ist für Februar 2027 vorgesehen.

Ein entscheidender Standortvorteil ist die vorhandene Leitungsinfrastruktur: Aufgrund der früheren Nutzung einer Grubengasanlage auf Ewald verläuft ein leistungsstarker 10-MW-Mittelspannungskabelstrang unterhalb der Autobahn, an den das Speichersystem angeschlossen wird. Der Speicher wird darauf ausgelegt, bis zu zwei Stunden Strom ins Netz einzuspeisen und damit rund ein Drittel der Spitzenlast am Morgen und Abend zu decken.

Bei der Umsetzung kooperieren die Hertener Stadtwerke mit dem baden-württembergischen Unternehmen „W Power“, das auf die Konzeption und Realisierung von Speicherlösungen spezialisiert ist. Dafür wurde die Gründung der Hertener Batteriespeicher Ewald GmbH beschlossen, an der die Stadtwerke-Tochter Hertener Energiehandelsgesellschaft mbH 70 Prozent und W Power 30 Prozent der Anteile halten werden. Marco Netz, Planungsleiter Stromnetz bei den Hertener Stadtwerken, wird als Geschäftsführer der neuen GmbH fungieren.

Der Investitionsaufwand beläuft sich auf rund 6,1 Millionen Euro. Zugleich soll das Projekt durch die Vermarktung von Netzdienstleistungen und Flexibilitäten nachhaltige Erträge erwirtschaften und sich deutlich vor Ablauf der geplanten 15-jährigen Betriebsphase amortisieren. „Der Batteriespeicher ermöglicht uns, Strom dann einzuspeisen, wenn er am dringendsten gebraucht und am besten vergütet wird. So entsteht ein Geschäftsmodell, das die Stabilität des Netzes unterstützt und zugleich verlässliche Einnahmen generiert“, erklärt Marco Netz.

„Mit dem Batteriespeicher Ewald stärken wir die Versorgungssicherheit in Herten auf nachhaltige Art und Weise und erschließen als Stadtwerke ein zukunftsfähiges Geschäftsfeld, das uns unabhängiger von klassischen Energiepreisschwankungen macht“, freut sich Stadtwerke-Geschäftsführer Thorsten Rattmann bereits auf die Umsetzung und betont: „Der Standort Ewald wird mit diesem Vorzeigeprojekt einmal mehr zum Symbol des Strukturwandels in Herten.“

Info Hertener Stadtwerke
Hertener Stadtwerke

Herner Straße 21
45699 Herten

hertener-stadtwerke.de

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